Zu meiner Person….
Gerda Weitz, geboren 1948
verheiratet seit 1968, Mutter von 3 erwachsenen Söhnen
Nicht ganz ungeschickt im Umgang mit Werkzeugen und Materialien unterschiedlichster Art.
Und was ich nicht kann, das kann ich mit etwas Geduld und Übung schon lernen.
Bevor ich meine Geschichte, wie ich zu meiner Leidenschaft „Miniaturen“ kam erzähle,
möchte ich mich zuerst bei meiner Familie, das heißt bei meinem Mann und auch bei meinen
Söhnen und Schwiegertöchtern ganz herzlich für Ihre übergroße Geduld und Hilfsbereitschaft bedanken,
die sie mir entgegengebracht haben. Denn ich kann sehr nervig sein, wenn es um das Umsetzen
meiner Ideen und Pläne geht.
Aber ich habe eine tolle Familie, die mit mir auf der Suche nach irgendwelchen Dingen geht
die ich gerade benötige, oder die mir geholfen hat, dass der Computer das macht was ich will
und für meinen Bereich brauche, oder sei es nur das einfache Zuhören, wenn ich
etwas Neues ausprobiere oder entdeckt habe.
Nun aber zu meiner Geschichte…
Ich
habe ja schon vieles gemacht und ausprobiert, ich war länger
kunstgewerblich tätig dadurch also auch schon etwas vorbelastet, was das
Arbeiten mit oft kleinen und feinen Materialien betrifft aber jetzt hat
mich der Virus Miniaturen so richtig gepackt.
Bin ich bis heute
mit geschlossenen Augen durch die Welt gelaufen? Obwohl mich schöne
Dinge eigentlich immer schon begeistern konnten habe ich mich noch nie
mit Miniaturen beschäftigt. Jetzt aber prasselt alles nur so auf mich
ein. Die Einfälle und Ideen die durch meinen Kopf kreisen, sind gar
nicht so schnell herzustellen bzw. ins Reine zu bringen. Angefangen
hat das Ganze 1996 im Advent. Damals sind wir nach Rothenburg o. d.
Tauber gefahren um dort das Weihnachtsdorf von Käthe Wohlfahrth zu
besuchen.. In einem Spielzeugladen sah ich diesen bezaubernden
Vitrinenschrank – ausgebaut zum Puppenhaus. – Ich war begeistert !
Wieder zu Hause, sortierte ich erst einmal meine Gedanken. Um meine
große Begeisterung etwas zu dämpfen, versuchte ich mir einzureden, dass
das Bauen und Einrichten eines Puppenhauses in meinem Alter wohl doch
nicht das Richtige sei. Aber ohne Erfolg – Allein der Gedanke was ich
alles selber machen könnte ließ mich fast nicht mehr zu Ruhe kommen.
Ganz vorsichtig begann ich nun, meinem Mann das Thema Puppenhaus näher
zu bringen. Mit Kommentaren :“Wo willst Du denn so ein Haus noch hinstellen ?“ oder „ Was willst Du denn damit ?“
war die Sache dann immer schnell wieder vom Tisch. Aber wie heißt es
doch – gut Ding will Weile haben – und ich konnte warten. Leicht fiel
mir das auch nicht. Unterdessen war ich natürlich nicht ganz untätig.
Ich fing an, Zeichnungen und Skizzen aufs Papier zu bringen, dachte
nach und plante.
Bis ich dann durch Zufall in einem Zeitschriftenladen das Heft Puppenhäuser und Miniaturen entdeckte. Von diesem Zeitpunkt an war es um mich ganz geschehen. Beim Durchblättern der Zeitschrift tat sich mir eine völlig neue bis dahin fremde Welt auf. Sehr viel Interessantes fand ich, Adressen für Prospekte und Kataloge, welches Werkzeug man benötigt usw. Und die nötigen Informationen besorgte ich mir dann auch mit eiserner Entschlossenheit ; denn ich war mir inzwischen ganz sicher, dass ich mit 48 Jahren auf keinen Fall zu alt für dieses faszinierende Hobby war. Nur eines fiel mir auf : deutschsprachige Bücher sind kaum zu bekommen, Nur einige ganz wenige aus dem Englischen oder, wie die P & M, aus dem Niederländischen übersetzte Exemplare habe ich gefunden. Dabei denke ich, das auch eine ganze Menge Miniaturliebhaber sich in Deutschland befinden.
Und
da ist sicher der eine oder andere dabei, der gern , genau wie ich,
mehr über dieses Thema und über das “ Selbermachen“ wissen möchte.
Denn das Selbermachen bringt zum ersten sehr viel Freude, spart eine
Menge Geld und vor allem ein Punkt der für mich besonders wichtig ist :
mein Puppenhaus soll einzigartig sein d.h. von der Einrichtung und
Gestaltung keinem anderen gleichen , deshalb will ich versuchen so viel
wie möglich selbst zu herzustellen.
Denn nur so kann ich meinen ganz
persönlichen Geschmack und meine Stimmung mit hineinbringen, diesen
Zauber von längst vergangenen Zeiten, den jeder Mensch anders
empfindet, und das lässt diese Traumwelt doch so faszinierend und
geheimnisvoll wirken.
Und in den letzten Zeit hat sich auch dementsprechend viel getan : ich habe eine Menge sehr netter Miniaturisten kennengelernt durch den Freundeskreis und die Mailingliste und was ganz besonders wichtig ist für mich, ich habe meinen eigenen Stil gefunden . Inzwischen habe ich ein großes Puppenhaus, das sicher nie fertig wird, habe einige Schaukästen gebaut und diverse Miniaturen hergestellt. Meine Lieblingsobjekte sind aber Bibliotheken in allen Variationen , die auch auf meiner Homepage zu sehen sind und ich werde auch nie müde, wieder in irgendeine leere Kiste, die ich finde, wieder eine Bibliothek zu bauen. Ebenso mag ich Möbel, die Gebrauchsspuren aufweisen , abgetretene Treppen, abgegriffene Lehnen an Bänken u.ä.
Dinge also, die von einer nicht so hektischen Zeit wie der unsrigen heute berichten könnten. Hier kann ich meine Phantasien leben die mich zurückträumen in die „Gute, alte Welt“.
Das Wichtigste aber ist doch, dass ich ein Hobby gefunden habe das mich ausfüllt, mit dem ich glücklich bin ; denn wenn ich in meiner „ Staubkammer“ beschäftigt bin, bleiben alle kleinen Sorgen und Problemchen vor der Türe stehen.
Inzwischen hat sich auch hier ein regionaler Freundeskreis zusammengefunden. Zwar sind wir im Moment noch zu viert und würden gern noch zwei miniaturbegeisterte Damen in unserem Kreis aufnehmen. Die Zeit wird es schon bringen.
Ich hoffe, dass ich mich noch lange Jahre mit dem Hobby Miniaturen beschäftigen und vielleicht auch den einen oder anderen Betrachter mit meinen Arbeiten eine Freude bereiten kann.
Gerda Weitz